Am 22. März 2013 passierte das Unfassbare: Gegen 15.30 Uhr
lokaler Zeit entfachte im Flüchtlingscamp Ban Mae Surin in der Nähe von Mae
Hong Son im Norden Thailands ein Feuer. Innerhalb kürzester Zeit brannten zwei
Sektionen des Camps bis auf Schutt und Asche nieder. Rund 400 Häuser sowie
diverse Einrichtungen wie Krankenstationen, NGO Büros oder Schulen wurden zerstört,
2300 Menschen sind obdachlos und rund 35 Menschen starben bei der Katastrophe.
Im Moment ist Trockenzeit in Thailand, „Hot
season“.
Das Feuer wütet - 22. März BMS Camp |
Die Temperaturen steigen, die Natur trocknet aus und es ist windiger
als sonst. Ein Funke kann bereits eine solche Katastrophe auslösen. Die Hütten
sind nur aus Bambusholz und die Dächer mit Blättern gedeckt. Um Katastrophen
wie diese zu verhindern ist es wichtig, Wissen über Brandprävention und Feuerbekämpfung
an die Flüchtlinge zu vermitteln. Es ist wichtig zu wissen, wie und wodurch Feuer
entstehen kann. Das ist kein selbstverständliches Wissen! Außerdem ist es
erforderlich zu vermitteln, wie im Falle eines Brandes im Camp zu handeln ist. Die
Flüchtlingslager können weder schnell von der Feuerwehr erreicht werden, noch
stehen in den Camps Feuerlöscher zur Verfügung. Aus diesen Gründen müssen die
Menschen auf andere Löschmaterialien zurückgreifen. In zwei School Break Activities haben die
Mitarbeiter von COERR in den letzten zwei Wochen versucht, Kindern und
Jugendlichen die Gefahr von Feuern deutlicher zu machen. Welche Materialien
sind brennbar? Und wie schnell entfacht ein Haufen trockener Blätter, wenn man
eine noch glühende Zigarette darauf wirft?
Alles in Schutt und Asche - BMS Camp nach dem Brand |
Die Kinder und Jugendlichen stehen mit
großen Augen vor dem Haufen und beobachten, wie sich die Blätter in schwarze Asche verwandeln.
Ein Effekt, der hoffentlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen wird. Auf einer
anschließend großen Wanderung quer durch das Camp suchen wir Brandquellen und
versuchen, schnell brennbare Materialien aus dem Weg zu räumen. Doch im Prinzip
ist das ein Kampf gegen Windmühlen – während der heißen Jahreszeit ist die
Gefahr von Bränden kaum einschränkbar, sondern nur mit Aufmerksamkeit zu
bannen. Auf unserer Wanderung kommen wir auch an sogenannten Mini Fire Fighting Stations vorbei. In
einem kleinen Haus sind diverse Eimer und Werkzeuge zur Feuerbekämpfung
untergebracht. Daneben ist ein großes Becken gebaut, welches ständig mit Wasser
befüllt sein soll. Diese Stationen findet man in jeder Sektion des Camps. Trotz
allen Versuchen, Brände vorzubeugen, die Gefahr bleibt. In einem Fire
Prevention Training der Erwachsenen
sagte eine Frau: “Knowledge is good, but
we have to be aware of our community and help each other.” Und damit hat sie
wohl recht.
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