Samstag, 30. März 2013

Die Gefahr Feuer bannen



Am 22. März 2013 passierte das Unfassbare: Gegen 15.30 Uhr lokaler Zeit entfachte im Flüchtlingscamp Ban Mae Surin in der Nähe von Mae Hong Son im Norden Thailands ein Feuer. Innerhalb kürzester Zeit brannten zwei Sektionen des Camps bis auf Schutt und Asche nieder. Rund 400 Häuser sowie diverse Einrichtungen wie Krankenstationen, NGO Büros oder Schulen wurden zerstört, 2300 Menschen sind obdachlos und rund 35 Menschen starben bei der Katastrophe. Im Moment ist Trockenzeit in Thailand, „Hot season“.
Das Feuer wütet - 22. März BMS Camp
 Die Temperaturen steigen, die Natur trocknet aus und es ist windiger als sonst. Ein Funke kann bereits eine solche Katastrophe auslösen. Die Hütten sind nur aus Bambusholz und die Dächer mit Blättern gedeckt. Um Katastrophen wie diese zu verhindern ist es wichtig, Wissen über Brandprävention und Feuerbekämpfung an die Flüchtlinge zu vermitteln. Es ist wichtig zu wissen, wie und wodurch Feuer entstehen kann. Das ist kein selbstverständliches Wissen! Außerdem ist es erforderlich zu vermitteln, wie im Falle eines Brandes im Camp zu handeln ist. Die Flüchtlingslager können weder schnell von der Feuerwehr erreicht werden, noch stehen in den Camps Feuerlöscher zur Verfügung. Aus diesen Gründen müssen die Menschen auf andere Löschmaterialien zurückgreifen. In zwei School Break Activities haben die Mitarbeiter von COERR in den letzten zwei Wochen versucht, Kindern und Jugendlichen die Gefahr von Feuern deutlicher zu machen. Welche Materialien sind brennbar? Und wie schnell entfacht ein Haufen trockener Blätter, wenn man eine noch glühende Zigarette darauf wirft? 
Alles in Schutt und Asche - BMS Camp nach dem Brand
Die Kinder und Jugendlichen stehen mit großen Augen vor dem Haufen und beobachten, wie  sich die Blätter in schwarze Asche verwandeln. Ein Effekt, der hoffentlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen wird. Auf einer anschließend großen Wanderung quer durch das Camp suchen wir Brandquellen und versuchen, schnell brennbare Materialien aus dem Weg zu räumen. Doch im Prinzip ist das ein Kampf gegen Windmühlen – während der heißen Jahreszeit ist die Gefahr von Bränden kaum einschränkbar, sondern nur mit Aufmerksamkeit zu bannen. Auf unserer Wanderung kommen wir auch an sogenannten Mini Fire Fighting Stations vorbei. In einem kleinen Haus sind diverse Eimer und Werkzeuge zur Feuerbekämpfung untergebracht. Daneben ist ein großes Becken gebaut, welches ständig mit Wasser befüllt sein soll. Diese Stationen findet man in jeder Sektion des Camps. Trotz allen Versuchen, Brände vorzubeugen, die Gefahr bleibt. In einem Fire Prevention Training  der Erwachsenen sagte eine Frau: “Knowledge is good, but we have to be aware of our community and help each other.” Und damit hat sie wohl recht.

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